Das Pokalfinale der E-Mädchen stand am Anfang unter keinem guten Stern. Schwere Unwetter hatten die ganze Nacht über Lüneburg und Umgebung gewütet. Selbst als die Mannschaft zum Spielort Richtung Marschacht aufbrach, blitzte es noch deutlich am stark verdunkelten Himmel. Hinter Brietlingen waren die Straßen geflutet, mehrfach lagen Bäume auf den Straßen und manche Wegsperrung verlängerte die Anfahrt erheblich.
In Marschacht angekommen konnte man noch deutlich die Folgen des Unwetters auf dem Platz sehen. Doch die Männer und Frauen von Eintracht Elbmarsch, die den Pokaltag für den Kreis Harburg ausgerichtet hatten, packten tatkräftig an und bereiteten die Spielfelder vor. Unser Gegner, der VfL Maschen, war bereits vollzählig vor Ort und mitten in der Vorbereitung. Die Adendorfer Mädels absolvierten wie immer selbstständig ihr Aufwärmprogramm und konnten dann auf der inzwischen vorbereiteten Trainerbank die letzten taktischen Anweisungen erhalten. Der Spielbeginn verzögerte sich nochmals, da der geplante Schiedsrichter als Feuerwehrmann in den Einsatz musste. An dieser Stelle vielen Dank an alle Helfer bei der Feuerwehr für euren Einsatz. Die Macher von Eintracht Elbmarsch rekrutierten aber umgehend einen neuen Schiedsrichter, der praktischerweise gleich am Sportplatz wohnte. Dieser leitete die Partie im Anschluss auch souverän.
Von Beginn an stürmte das Adendorfer Team vor und presste den Gegner tief in die eigene Hälfte. Schnell gelang die frühe Führung durch Lea, welche der Mannschaft die notwendige Sicherheit gab. Maschen wirkte durch den Offensivdruck und das frühe Gegentor bedeindruckt und musste kurz danach das 2:0 hinnehmen. Unsere Mannschaft war in allen Mannschaftsteilen hellwach und wirkte enorm konzentriert. Die Abwehr mit Clara, Fini und Emma ließ nichts anbrennen und konnte sich ein ums andere Mal druckvoll mit in die Offensive einschalten. So gelang Lea nach einer tollen Hereingabe mit einem Rückfallzieher das 3:0. Nun resignierte der Maschener Fanblock etwas und genau dadurch spielten die Mädels in Gelb erstmals anscheinend völlig befreit auf und kam zu ersten Abschlüssen. Aus einem Freistoß heraus gelang ihnen ein toller Treffer zum 3:1. Nun zeigte Hannah im Tor, das auch sie gewillt war, hier zu gewinnen und parierte mehrere Chancen des Gegners. Über die Wechsel mit Milla, Caro und Pauline brachten wir neuen Schwung in die Partie, so das Anna, Naima und Emma durchschnaufen konnten. Kurz vor der Pause konnte Lea den alten Abstand mit dem 4:1 wieder herstellen.
In der Halbzeit gab es viel Lob zu verteilen und so ging es schnell wieder rauf auf den Platz. In der zweiten Halbzeit war unser Team weiterhin druckvoll und kam zu guten Möglichkeiten. Doch die Maschener Mädels kämpften nun leidenschaftlich und konnten nun auch zeigen, das sie zurecht im Finale standen. Als Lea dann ihren fünften Treffer Mitte der zweiten Halbzeit markierte war das Spiel aber dann aber auch entgültig entschieden. Kurz vor Schluss gelang dem Gegner noch der verdiente und laut umjubelte zweite Treffer. Nach dem Spiel bedankten sich die Spielerinnen beider Teams gemeinsam bei ihren Eltern und Fans für die Unterstützung.
Bei der anschließenden Siegerehrung standen beide Mannschaften für sich gegenseitig Spalier. Eine schöne Geste, die sich zur Tradition entwickeln sollte. Mit Kinderschokolade, Kinderschampus und Feuerwerk wurden die Siegerinnen im Anschluss an die Siegerehrung gebührend gefeiert. Leider gab es für uns bzw. mich als Trainer rund um die Siegerehrung die traurige bzw. irgendwie auch schöne Nachricht, das mit Otto Hobst der bisherige Pokalspiel- und Staffelleiter in seinen verdienten Ruhestand geht. Otto hat nicht nur den Harburger Mädchenfußball weit über das übliche Maß hinaus gefördert sondern auch den TSV Adendorf als ein Lüneburger Team erheblich unterstützt. Mit vielen Ratschlägen und guten Zuspruch hat er den rasanten Aufwuchs unserer Mädchenfußballsparte begleitet und sogar eine F-Mädchenhallenkreismeisterschaft ins Leben gerufen. An dieser Stelle: Vielen Dank, lieber Otto, für all deine Hilfe.
Der Moment der Siegerehrung war auch wie ein kleiner Flashback ins Vorjahr, als die Mädels des Jahrgangs 2007 diesen Pokal erstmalig für den TSV Adendorf gewannen. Ihre Nachfolgerinnen haben die Trophähe nun souverän verteidigt und den 2009ern nun einen klaren Auftrag für die kommende Saison mitgegeben. Mit Clara, Milla, Naima, Anna sowie Hannah standen schon diesmal genügend Spielerinnen auf dem Platz, die nun wissen, wie ein „Pokalfinale“ so geht. 🙂 An dieser Stelle gilt der Dank der Mannschaft besonders den jüngeren F-Mädchen, die gerade zu Beginn der Saison die Lücken gefüllt und mit großem Einsatz geholfen haben, den Pokal zu erobern. Gemeinsam sind wir ein großes Team.
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