TSV Adendorf – 100 Jahre alt!

1929 – Gründung des 2. Vereins in Adendorf, dem TuS Adendorf

Am 18. Januar 1929 entstand mit dem TuS Adendorf ein weiterer Verein in Adendorf als Mitglied der Deutschen Turnerschaft. 1. Vorsitzender war B. Diercking. Es gab eine Handballmannschaft (Damen), eine Faustballmannschaft und einen neuen Spielplatz am Bültenweg (noch kein ausgebauter Sportplatz).

1933 – „Zwei in Eins“

Im Jahre 1933 löste sich der Arbeiter- Turn- und Sportverein auf und der TuS Adendorf setzte die Sport-Tradition fort nachdem einige Jahre zwei Vereine in Adendorf bestanden hatten.

1940 bis 1944 – Mitten im Krieg

Einige Mitglieder haben nur per Feldpost Kontakt zum Heimatverein. Hermann Hildebrand hält den Turnbetrieb so gut es geht aufrecht. Ab 1942/43 ruht der gesamte Sportbetrieb.

1947 bis 1949 – Unruhige Jahre

Karl Dittmers löste F. Stazak als ersten Vorsitzenden ab. Man ging daran den sandigen und unebenen Platz am Bültenweg bespielbar zu machen. Unter tatkräftiger Leitung und persönlichen Einsatz von K. Dittmers wurde unter Verwendung von Schienensträngen und Loren der Boden bewegt. Ostern 1948 waren die Arbeiten abgeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt liegen die Protokollbücher des Vereins komplett vor. Am 11.3.1949 kam es zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Gasthaus Raspe. Sie wurde von allen Anwesenden erregt und kontrovers abgehalten. Der Verein führte ab sofort den Namen SV Adendorf (Sportverein Adendorf v. 1923 e. V.). Am 11.8.1949 übernahm Heinz Janz die Position des 1. Vorsitzenden. Auf Antrag vieler in Adendorf ansässiger Eisenbahner wurde, nach heftigen Meinungskämpfen, mit knapper Mehrheit ein Zusammenschluss mit der 1945 aufgelösten Reichssportgemeinschaft Lüneburg v. 1934 e.V. durchgesetzt. Der Verein wurde umbenannt in „Eisenbahner Turn- und Sportverein Adendorf v. 1923 e.V.“ (ETSV) Viele ältere Mitglieder standen dieser Neuordnung bzw. Zusammenschluss ablehnend gegenüber und verließen den Verein.

Nach Bestimmungen der Bundesbahn musste immer ein Eisenbahner als 1. Vorsitzender bei Eisenbahner-Vereinen fungieren! So wurde dann auf der Mitgliederversammlung am 29.8.1949 der Reichsbahnrat Gerd Krautmann 1. Vorsitzender. Heinz Janz übernahm die Position des 2. Vors. und führte inoffiziell den Verein. Schriftwart/Geschäftsführer wurde Erich Heitsch. Nach außen durfte man den Verein trotzdem nicht so nennen da die Alliierten Besatzer Sportvereine mit alten Behördennamen in Hessen und Niedersachsen verboten hatten. Für die Öffentlichkeit hieß der Verein „Erster Turn- und Sportverein Adendorf v. 1923 e.V. Zu dieser Zeit gab es drei Fußballmannschaften (Herren). Drei Jugendfußball-, zwei Damenhandball-, zwei Herrenhandballmannschaften, eine Turnabteilung, eine Laienspielgruppe. Zusätzlich wird Leichtathletik ausgeübt.

1960 bis 1969 – Mitgliederzahl verdreifacht! Der Weg zum „Scharnebecker Weg 15“

Im Jahre 1960 musste Heinz Janz aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz niederlegen. 1. Vorsitzender wurde Gustav Rosner, 2. Vors. Max Schössow. Bereits 1961 übernahm Werner Nack für den ausgeschiedenen Karl Schulze die Kassengeschäfte. Im Juli 1961 wurde auf Empfehlung des Kreissportbundes der bisherige ETSV Adendorf in Turn- und Sportverein Adendorf v. 1923 e.V. geändert. Auf einer bewegten Jahreshauptversammlung 1962 wurde der inzwischen wieder genesende Heinz Janz erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt, 2. Vorsitzender wird G. Rosner und Otto Wiepel wird als Schriftführer in den Vorstand gewählt. Heinz Witt wird zum ersten Sportwart des Vereins gewählt. Kurt Preuhs übernahm am 1.7.1962 die Stelle des Platzwartes am Bültenweg. Auch die Familie Alois Heil war hier tätig.

Im Jahre 1962 ist der Neubau der Schulturnhalle am Weinbergsweg abgeschlossen. Die Turnabteilung nimmt wieder den Betrieb auf. Gleichzeitig folgte eine relativ große Gymnastikgruppe die später von Frau Janz stark ausgebaut wurde. Unter der Leitung von Gerhard Biermann konnte am 17.1.1962 eine Tischtennisabteilung gegründet werden, die zunächst auf dem Saal in Stoltes Gasthaus ihren Übungsbetrieb aufnahm.

Im Oktober 1963 entstand dann auch wieder eine Handballabteilung unter der Leitung von Heinz Witt. 1966 folgte unter der Leitung von Adolf Schierholz die Gründung einer Ringerabteilung. Sie musste jedoch mangels fachbezogener Übungsleiter nach einigen Jahren wieder aufgegeben werden. 1966 hatte der Verein bereits über 500 Mitglieder. Alle Abteilungen hatten starke Zugänge zu verzeichnen. Das lag nicht zuletzt an der gestiegenen Einwohnerzahl der Gemeinde Adendorf. Die Außenplätze reichten des Öfteren nicht mehr aus, um allen Mannschaften Spiel- und Übungszeiten zu geben.

Die Jahreshauptversammlung beschloss, den Vorstand zu beauftragen, Möglichkeiten zu suchen, bessere Platzverhältnisse zu schaffen.

Es kam zu der Gemeinschaftsarbeit mit der Gemeinde, allen politischen Gremien, dem Landkreis, anderen Behörden und Verbänden. Man war sich einig, dass es das Gelände am „Scharnebecker Weg“ wird. 50.000 qm wurden schließlich mit großem finanziellen Aufwand der Gemeinde gefunden und in Erbpacht übernommen. Dies war die Grundlage der heute so bekannten „Sportmeile Adendorf“. Es begannen für den damaligen Vorstand die bis dahin schwersten Jahre in der Vereinsgeschichte.

In langwierigen Verhandlungen, zeitraubenden Besprechungen und Aussprachen mit den verantwortlichen Behörden und Verbänden entstanden die Pläne für den Ausbau einer neuen, großen, vereinseigenen zentralen Sportstätte.

1968/69 wurde dann mit einem Kostenaufwand von DM 110.000,- der erste Bauabschnitt begonnen. Es entstanden zunächst 2 Spielfelder, der heutige B- und C-Platz. Um die Finanzierung zu sichern, musste der Verein erstmalig ein Darlehn aufnehmen, in Höhe von DM 25.000,-, was eine zu der damaligen Zeit ziemliche Belastung war.
Nach geschickten Verhandlungen und auch behördlicher Zustimmung, wurde der Bau des heutigen A-Platzes vorgezogen und ebenfalls anschließend mitgebaut. Mit über 800 Mitgliedern ging man in das nächste Jahrzehnt.

1980 bis 1989 – Die 3-fach Sporthalle kommt und ein neuer Vorsitzender

Ab 1.1.1980 übernahm das Ehepaar Renate und Otto Wiepel (vorher Stoltes Gasthaus) die Bewirtschaftung des Vereinsheims und baute den Standort erfolgreich aus.

Die Tennisabteilung bekam immer mehr Zulauf an Mitglieder. Ohne Zuschüsse erstellten die Abteilung und der Verein mit hoher Eigenleistungsquote die Plätze 5 und 6, die dann am 1.5.1981 eingeweiht wurden. Um den Handballsport zu intensivieren, schloss sich die Abteilung unter Führung von Wolfgang Ludwig mit den Handballern des SV Scharnebeck zusammen.

Ende 1981/Anfang 1982 waren die gemeinsamen Planungen mit der Gemeinde für die neue Sporthalle und dem Verein mit den Erweiterungen im Keller plus 2 Kegelbahnen und oben mit Jugendräumen („Saal“), großer Clubraum und Stiefelgang zur Halle endlich abgeschlossen. Ziel für alle war, die Baumaßnahmen zum Jubiläumsjahr 1983 fertigzustellen.

Am 12.3.1983 war es dann soweit. Die 3-fache Sporthalle Adendorf war zur Freude aller fertig. Ebenfalls konnten die Bauarbeiten inklusive Einrichtungen der neuen Jugendräume und großem Clubraum den Mitgliedern, der Öffentlichkeit und dem Wirt übergeben werden. Im Untergeschoß standen ab sofort 6 Bundeskegelbahnen zur Verfügung.
Kurz vor Abschluss der Arbeiten am großen Clubraum erfolgte ein Baustopp. Ein Anlieger hatte erfolgreich geklagt. Nach Einbau von Lärmschutzfenstern konnten dann auch diese Räumlichkeiten am 13.10.1984 eingeweiht werden.

Das 1500-ste Mitglied trat ein. Man feierte das 60jährige Jubiläum. Die neue Sporthalle wurde neben den sportlichen Vorführungen ausgelassen als „Tanzsaal“ genutzt.

Heinz Janz verließ am 15.4.1983 nach insgesamt 35jähriger Vorstandsarbeit die Kommandobrücke! Er war vor allem der Motor für die Weiterentwicklung des Vereins. Einstimmig wählte ihn die Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden. Neuer Vorsitzender wurde Hans-Detlef Jacobi, nachdem er alle seine partei- und kommunalpolitischen Ämter niedergelegt hatte. Jacobi war bereits seit 9 Jahren im Vorstand tätig und neben Werner Nack mit allen Dingen vertraut. 2. Vorsitzender wurde Erwin Huhn.
Nach Fertigstellung der Sporthalle drängten förmlich neue Sportarten in das Angebot des Vereins. Die Schule am Weinbergsweg hatte zusätzlich auch eine kleine Gymnastikhalle erhalten. So konnten viele Sportarten, insbesondere deren Übungsstätten anders und besser organisiert werden.

Im Mai 1983 wurde die Badminton-Abteilung unter Leitung von Frau Sonalkar und Dieter Bening gegründet. Sie war eine ehemalige indische Nationalspielerin und wohnte mit Ihrer Familie in Adendorf. Die Abteilung Volleyball um Günter Thiel konnte im Spätsommer 1983 ihr erstes Training aufnehmen und entwickelte sich zu einer gern gesehenen Sportart.

1985/86 konnten nach großen Schwierigkeiten mit den Behörden die schon früher geplanten Tennisplätze 7 und 8 fertiggestellt werden. Ebenfalls wurde aus der ehemals Tennis-“Schutzhütte“ ein schönes Tennisclubheim. 1987 folgte die Abteilung Bowling, die ihren Sport in Lüneburg auf einer entsprechenden Bowlingbahn absolvierte. Im gleichen Jahr starb leider so plötzlich der Gründer und Motor des Eishockeysports Hans Hüge, seine Frau Ilka-Maria setzte seine Arbeit fort. Auch aus Kostengründen verzichtete die Meistermannschaft der Landesliga auf den Aufstieg in die Regionalliga. 1988 gründete das Ehepaar Parlowski, beide bis heute noch aktiv, die Abteilung Ju-Jutsu, später hieß sie dann Jiu-Jitsu.
1989 kam eine der neueren Sportarten hinzu. Unter der Leitung von Leonhard Schulz wurde die Abteilung Kick-Boxen gegründet. Am 26.8.1989 laufen 7 Läufer/-rinnen 61 km durch alle 18 Mitgliedsgemeinden der französischen Partnerstadt „Kanton St.-Romain de Colbosc in der Normandie. Bereits vor der Wende kamen 1989 mehrere Eishockeyspieler über Ungarn in die Bundes-Republik Deutschland und fragten in Adendorf nach Spielmöglichkeiten. Sofort nach Fall der Mauer nahmen die Fußballer wieder mit alten Sportfreunden in Bützow Kontakt auf. Am 19.12.1989 kamen über 20 Läufer der Laufgruppe Haeder und vom Verein Lokomotive Stendal nach Adendorf. 1989 war auch mal wieder ein Jahr von Baumaßnahmen. Der Verein musste gemäß Auflagen der Behörden einen entsprechend großen Sanitärtrakt neben dem Eingangsbereich anbauen. Finanziell wurde auch dies von Gemeinde, Landkreis und Sportbund unterstützt. Weiterhin wurde der große Parkplatz befestigt und Stellplätze mit Fahrradständern vor dem Haupteingang gebaut. Hierzu trat der Verein die Flächen wieder aus dem bestehenden Pachtvertrag an die Gemeinde ab. So konnte man die Maßnahme mit einem hohen Anteil von Zuschüssen realisieren. Der Verein hat jetzt über 1700 Mitglieder.

2000 bis 2009 - Aufbruch ins neue Jahrtausend - mit neuen Problemen!

Der Mitgliederbestand 2001 fällt erstmals wieder unter 1600. Inge Dlabacs gründet die neue Freizeitgruppe. Die Tennisanlagen und Rasenplätze werden mit großem finanziellen Aufwand grundüberholt und renoviert. Die Altlasten der Verluste vom Eishockey und ausgebliebenen Nachzahlungen einiger ehemaliger Pächter bringen den Verein in Schwierigkeiten. Ende 2003 wird das Grundstück, das heutige Baugebiet „Bei den Eichen“ an die Gemeinde verkauft. Hierdurch konnte der Verein in den Jahren 2004/05 eine Gesamtentschuldung vollziehen, sogar mit einem kleinen Rücklagenpolster. 2004 gibt es wieder einen Pächterwechsel. Frau Leupold und Familie übernehmen die Bewirtschaftung. 2005 wird der Trainingsplatz –D- renoviert inkl. neuer Einsaat. Durch den Wunsch der Leichtathleten und das Fehlen einer Sportstätte für die Schule am Katzenberg kam es zur Planung einer neuen Leichtathletik-Kunststoffbahn. Den höchsten Kostenanteil übernahm der Verein. Der Landkreis, die Gemeinde, KSB und Sparkassenstiftung gaben entsprechende Zuschüsse. Die Anlage konnte schon im Juli 2006 den Sportlern und Schülern übergeben werden. Der Hauptvorstand, erweiterter Vorstand und die Mitgliederversammlung stimmen mit großen Mehrheiten den Kauf der Adendorfer Sauna zu. Im März 2007 wird sie übernommen. Die Bewirtschaftung einer eigenen Sauna mit Massagebereich, etc. sollte dem Verein helfen, langfristig finanziell besser dazustehen. Leider musste in den folgenden Jahren noch in den Umbau des Gebäudes und Sanierung der Einrichtung in Höhe von fast 40% des Kaufpreises investiert werden. Die Rechnung ging nicht auf! 2007 gibt es schon wieder einen neuen Pächter, Herrn Stana, der bereits 2010 von den Pächter/Partnern Renz und Dieterich abgelöst werden musste.